Hormontest, WeizensensitivitätWenn Du fünf oder mehr Symptome in dieser Kategorie hast, reagierst Du wahrscheinlich empfindlich auf Weizen.

Selbst wenn Du nicht an Zöliakie leidest (das wäre mit Sicherheit bekannt), ist es leicht möglich, dass Du auf das Eiweiß „Gluten“ reagierst.

Das Problem besteht darin, dass das Protein im Gluten dem Protein des Schilddrüsengewebes ähnelt, es sich also um eine „Verwechslung“ handelt. Wenn Gluten die Darmschranke passiert, rüstet das Immunsystem zum Angriff, und die Schilddrüse wird in die Schlacht verwickelt. Gluten wird vom Körper als Angreifer behandelt, gegen den man sich zur Wehr setzen muss.

Außer Gluten gibt es noch andere pflanzlichen Eiweiße, die sogenannten Amylase-Trypsin-Inhibitoren (kurz: ATI genannt), die Probleme bereiten können.

Die finden sich in Weizen und Getreidesorten, die mit Weizen verwandt sind und können typische und ausgesprochen unangenehme Reizdarmsymptome auslösen.

Innerhalb kürzester Zeit kommt es dann zu Entzündungen der Darmschleimhaut. Der Grund ist, dass diese Eiweiße unverdaut in den Dünndarm gelangen und von der Immunabwehr als Feind erkannt wird. Die Folge ist eine Entzündung der Darmschleimhaut, die auch durchlässiger wird. Kein angenehmer Gedanke.

 

 

So kannst Du Deine Ernährung anpassen

 

Für 3 Wochen solltest Du konsequent alle Lebensmittel, die mit Getreide hergestellt werden, meiden.

Dazu gehören:

  • Brot, Getreideflocken bzw. Müsli oder getreidehaltige Nahrungsmittel (auch glutenfreie).
  • Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Mais, Hartweizen, Hirse, Reis, Dinkel oder jede Art von Getreidemehl oder aus solchen Getreidesorten hergestellte Zutaten und Nebenprodukte.
  • Verarbeitete Nahrungsmittel, die Getreide, Weizen, oder glutenhaltige Verdickungsmittel enthalten. Dazu gehören Hotdogs, Frühstücksfleisch, Senf, Sauerkonserven, Eiscreme, Salatdressings, Dosensuppen, Trockensuppenmischungen, milchfreie Kaffeeweißer, verarbeiteter Käse, Sahnesoßen, Bier, Gewürze und viele andere Nahrungsmittel. Bitte unbedingt die Etiketten lesen und Inhaltsstoffe prüfen.
  • Falls Du Veganerin bist: Finger weg von Saitan. Dieser Fleischersatz besteht überwiegend aus Gluten.
  • Künstliche Würz- und Aromastoffe: Die Nahrungsmittelindustrie hält diese Zutaten gerne geheim. Deswegen kann sich Gluten manchmal verstecken, ohne dass wir es wissen. Die Alarmglocken sollten schrillen, wenn Du „Gewürze“, „Aromastoffe“, „natürliche Aromastoffe“, „hydrolysiertes Pflanzenprotein“, „Maltodextrin“ und „modifizierte Nahrungsmittelstärke“ auf der Zutatenliste findest. Alle diese Substanzen könnten von Weizen abstammen und Gluten enthalten.

 

Ansonsten kannst Du hier die allgemeinen Empfehlungen einer gesunden Ernährung anwenden:

 

Genügend Protein (Eiweiß):

Schon zum Frühstück solltest Du etwas Proteinhaltiges essen, damit der Appetit oder Heißhunger unter Kontrolle bleibt. Wenn der Blutzuckerspiegel stark schwankt, kann es zu Heißhungerattacken kommen. Das Tagesziel sollten etwa 100 g Protein sein. Hier kannst Du Dir eine Tabelle mit guten Proteinquellen herunterladen.

 

Gemüse:

Gemüse enthält viele Ballaststoffe und gute Antioxidantien. Dein Tagesziel kann ein Pfund und mehr Gemüse sein, aufgeteilt auf alle Mahlzeiten.  Wenn Du keine Probleme mit einer Leptinresistenz hast (eine andere Kategorie in diesem Hormon Test) ist frisches Obst kein Problem. Jetzt ist auch eine gute Gelegenheit, Dich mit den Mikronährstoffen (Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente) vertraut zu machen. Wenn Du da optimal versorgt bist, wirst Du kaum unter Müdigkeit leiden. Auf dem YouTube Kanal von Lemondays habe ich einige Vorträge zu den verschiedenen Mikronährstoffen hochgeladen.

 

Gute Fette:

Damit der Stoffwechsel sich regulieren kann, brauchen die meisten Menschen mehr gesundes Fett. Gute Quellen sind Kokosnuss und Kokosöl, Butter, Nüsse und tierische Fette. Hier kannst Du Dir eine Tabelle mit guten Fetten runterladen.

 

Alkohol:

Auch bei Verdacht auf eine träge Schilddrüse tut Deinem Körper eine 3-wöchige Alkoholpause gut. Es ist gut möglich, dass Du sehr schnell einen Unterschied merkst und Dich sehr viel wacher und besser fühlst, wenn Du auf Weizen verzichtest. Du brauchst also keinen Alkohol, um Dich zu entspannen oder besser zu fühlen

 

Alternativen zu Getreide

  • Kokos-Wraps – diese leckeren Alternativen zu kohlenhydrathaltigen Tortillas werden aus Kokosfleisch und Wasser hergestellt.
  • Kokosmehl
  • Gebratene Süßkartoffeln
  • Kelpnudeln
  • Wenn Du etwas Salziges, Knuspriges suchst, versuche es mit gebratenem Seetang; er enthält viel Jod und kann daher die Schilddrüse unterstützen. Warum Jod so wichtig für unsere Schilddrüsengesundheit ist, habe ich in diesem Gastbeitrag für das Wechseljahresmagazin Lemondays geschrieben: Jodmangel – wenn die Schilddrüse zur Schildkröte wird
  • Shiratakinudeln – Nudeln aus der Wurzel der Konjacpflanze. Sie enthalten sehr wenig Kohlenhydrate, lösliche Ballaststoffe und sind auch für empfindliche Menschen bekömmlich.

 

 

So geht es weiter

 

Wenn Du in den anderen Kategorien ebenfalls 5 und mehr Symptome hast, folge den Empfehlungen. Du solltest allerdings nicht alle Änderungen auf einmal einführen. Sondern alle 3 Tage Lebensmittel vorübergehend aus Deiner Ernährung entfernen.

Nach 3 Wochen kannst Du dann die entsprechenden Lebensmittel nach und nach wieder einführen. Allerdings erlebe ich gerade bei Weizen- und Getreideprodukten, dass die Beschwerden sich so drastisch verbessern, so dass viele Frauen dauerhaft und freiwillig darauf verzichten oder stark reduzieren.

Solltest Du auch nach Verzicht auf diese Nahrungsmittel noch Reizdarmprobleme haben, solltest Du Dir die FODMAPS („fermentable oligo-, di-, monosaccharides and polyols“ (dt. „ fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole “, etwa vergärbare Mehrfach-, Zweifach-, Einfachzucker und mehrwertige Alkohole) anschauen. Dies ist ein komplexes und weitreichendes Thema, das ganz individuell betrachtet werden muss.

 

Wenn Du sehr viele verschiedene Symptome hast, Dich überfordert fühlst und/oder ein FODMAPS Problem vermutest, lade ich Dich zu einem Beratungstermin bei mir ein. Zusammen können wir dann überlegen, ob wir in einer intensiven Einzelstunde auf Dein Problem tiefer eingehen. Dafür müsstest Du dann nach dem Beratungsgespräch einen Termin buchen.

Oder, wenn Du in vielen Kategorien Symptome hast, kannst Du das komplette „Hormon-Reset Programm“ unter Anleitung durchführen.